20:15 Uhr auf ServusTV - Bergwelten
Die wilde Kraft – Nationalpark Hohe Tauern Tirol
Der Tiroler Teil des Nationalparks Hohe Tauern ist eine der letzten unberührten und wildesten Regionen der Alpen. Geprägt von gewaltigen Gletschern, steilen Tälern, kristallklaren Bergseen und atemberaubenden Gipfeln, bleibt diese Region ein Ort der ungezähmten Natur.
Im Mittelpunkt des Films stehen die faszinierenden Arbeiten von Wissenschaftlern, die die Veränderungen in dieser extremen Umgebung erforschen. Andrea Fischer, 2023 zur „Wissenschaftlerin des Jahres“ gekürt, führt uns in die Welt der Gletscherforschung und nimmt uns mit auf eine spannende Gletschermessung am Mullwitzkees, einem der bekanntesten Gletscher im Nationalpark. Fischer und ihr Team haben die Aufgabe, die Gletscherentwicklung und ihre rasante Rückziehung zu überwachen - eine Arbeit, die zunehmend drängender wird, da der Klimawandel die Alpenregion massiv verändert. Ihre präzisen Messungen und Analysen liefern wertvolle Daten über das Tempo des Gletscherschwunds und die Auswirkungen auf die umliegenden Ökosysteme. Dabei ist Fischer nicht nur eine Expertin, sondern auch eine der treibenden Kräfte in der Klimaforschung, deren Arbeiten weit über den Alpenraum hinaus Beachtung finden.
Doch der Film wirft auch einen Blick auf die faszinierenden Tier- und Pflanzenwelten, die in dieser rauen Bergwelt gedeihen. Gunther Gressmann, ein erfahrener Wildbiologe, begleitet uns in die Welt der Schneehühner und erzählt von seiner jahrelangen Forschung zur Art und ihren Herausforderungen durch den Klimawandel. Durch seine Arbeit wird deutlich, wie sehr das schmelzende Eis und die zunehmende Erwärmung das Leben von Wildtieren beeinflussen - und wie wichtig es ist, diese Zusammenhänge zu verstehen, um die Zukunft dieser einzigartigen Art zu sichern.
Neben der wissenschaftlichen Arbeit im Bereich der Gletscher- und Tierforschung zeigt der Film auch das harte Leben der Bergbauern und Handwerker, die in dieser entlegenen Region leben und arbeiten. Matthias Berger, ein leidenschaftlicher Bergbauer, bewirtschaftet eine der steilsten Almen im Nationalpark und bringt die Almmahd im schwierigsten Gelände mit Hingabe und viel Schweiß unter Kontrolle. Durch seine Arbeit wird sichtbar, wie sich das Leben der Bergbauern in dieser alpinen Umgebung verändert hat und welche Herausforderungen der Klimawandel für ihre traditionelle Lebensweise mit sich bringt.
Aber nicht nur die Bauern tragen dazu bei, dass das Gebirgssystem funktionstüchtig bleibt. Wegbauer haben eine ebenso wichtige Aufgabe: Sie halten mit viel Handarbeit und Seilsicherungen die steilen, oft gefährlichen Bergwege instand, die den Zugang zu den abgelegenen Tälern und Gipfeln des Nationalparks ermöglichen. Diese Arbeiten sind nicht nur für die Forschung und den Naturschutz unerlässlich, sondern auch für die Sicherheit der Wanderer und Bergsteiger, die regelmäßig in die Region kommen. Der Hüttenwirt Markus vom Defreggerhaus führt uns in den Alltag einer der höchstgelegenen Berghütten der Region. Mit unermüdlichem Einsatz und viel Herzblut sorgt er dafür, dass die Gäste in dieser abgelegenen Region nicht nur Verpflegung, sondern auch ein Stück Gebirgserlebnis in seiner reinsten Form erfahren können. Zwischen steilen Felsen und unberührter Natur sorgt Markus für ein kleines Stück Heimat mitten in den Alpen.